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(Bahn)Reisen mit kleinen Hindernissen: Boston –> Albany –> Buffalo –> New York City

Am Morgen nach der Boston-Show treffen wir uns alle in dem Hotel von H. und seiner Frau Ch. Die beiden sind aus New Jersey und haben uns allen die Mitfahrt in ihrem Wagen nach Albany angeboten (herzlichen Dank nochmal dafür!). „Nur“ knapp 300 Kilometer. Deshalb besteht kein Grund zur Eile, nach dem Verstauen des Gepäcks gehts erst zum Frühstücken und dann gegen Mittag auf die Interstate 90 Richtung Westen.

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Blauer Himmel, aber es bläst ein eiskalter Wind. Nach halber Strecke stehen wir plötzlich im Stau, 1 1/2 Stunden lang bis wir dann endlich den Engpaß erreichen: eine Baustelle, das einzige Hinweisschild darauf befand sich unmittelbar erst an derem Beginn. Schließlich doch in Albany angekommen, stelle ich nur mein Gepäck im Hotel ab, das sich etwas außerhalb befindet und nehme den Bus ins Zentrum. In einem Lokal direkt gegenüber vom Palace Theatre treffen wir uns alle wieder auf ein Bier und einem schnellen Abendessen. Im Foyer des Theaters dann ein Wiedersehen mit N. aus Japan. Sie wird morgen auch mit dem Zug nach Buffalo weiterreisen, wie auch Tk. und ich. Nach der Show schnappe ich mir ein Taxi: dauerte die Hinfahrt mit dem Bus noch fast 30 Minuten, ist das Taxi bereits nach 10 Minuten (10$) am Hotel. Und zum Abschied schenkt mir der schwarze Fahrer eine Konservendose mit Suppe, die ich tapfer bis nach New York mitschleppen und schließlich dann doch dort im Hotel zurücklassen werde.

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Am nächsten Morgen dann zur Amtrak-Station Albany-Rensselaer, die am anderen Ufer des Hudson-Rivers liegt. Ich treffe dort als Erster ein, kurz danach folgt die N. aus Japan, dann Tk.. Um 10 Uhr ist planmäßige Abfahrt, der erste Zug des Tages wie es scheint. Ganz anders wie gewohnt, kein Warten am Bahnsteig, sondern in eine Schlange einreihen. Als der Zug dann pünktlich eintrifft, verlassen erst die ankommenden Fahrgäste den Bahnsteig (ganze 10 Personen, wohlwollend geschätzt!) und dann erst wird das Zusteigen erlaubt. Vielleicht 20 neue Fahrgäste, mit uns dreien. Und so gut wie leer ist er dann auch, der Zug. Und eiskalt. Während der ganzen Fahrt behalten wir unsere Jacken an. Und als mich an den Ohren zu frieren beginnt, setze ich meine Mütze wieder auf.

Am Vortag habe ich mir noch etwas Reiseproviant besorgt, Sandwich und Cheddar. Tk. steuert noch etwas Schokolade und ein paar Cookies bei. Verhungern werden wir drei also nicht, wenn wir denn nicht erfrieren sollten… Die N. erzählt, dass auch ihr Landsmann, der H. in New York City sein wird. Auf ihn freue ich mich sehr, hat er mir doch letztes Frühjahr einige meiner Japan-Tickets besorgt und ich ihn als ganz feinen Kerl kennengelernt.

Nach gut einer halben Strecke wird der Zug dann plötzlich langsamer, fährt dann über 1 1/2 Stunden nur in Schrittgeschwindigkeit. Ist die ziemlich eintönige Landschaft bisher vorbeigehuscht, kann man jetzt die Bäume mitzählen. Schließlich bleibt er ganz stehen, unser Zug. Irgendwelche Probleme mit den Bremsleitungen wird gemeldet. Endlich geht es wieder weiter und als wir dann verspätet in Buffalo eintreffen, regnet es auch noch wolkenbruchartig. Schnell ins Hotel (Tk und ich, die N. macht sich mit einem Regenschirm auf in ihr Hostel), und dann ab zur Show ins historische Shea’s Performing Arts Center. Ich muß noch mein Ticket abholen, der Will-Call-Schalter hat jedoch bereits geschlossent. Auf meine Frage und Bitte läßt mich die Security ohne Ticket und Überprüfung ins Foyer und dort gibt es noch einen geöffneten Info-Schalter, wo ich dann doch noch zu meinem Ticket komme. Ganz schön gestreßt sinke ich dann in meinen Plüschsessel, die Mavis Staples ist bereits fast durch mit ihrem Set.

Am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, bereits kurz nach sieben geht der Amtrak nach NYC…. 8einhalb Stunden Fahrzeit. Geplant. Diesen „Bahnhof“ – die Exchange St. in Buffalo, wo dieser Zug mit dem klangvollen Namen „Empire Service“ abfährt – würde  kein Mensch ernsthaft als Bahnhof bezeichnen, wäre da nicht ein unbeleuchtetes Schild.

Gerade geht die Sonne auf, es hat GottseiDank das Regnen aufgehört, aber es pfeift ein eisiger Wind durch die Stützpfeiler der Straßen, die sich über das Gleis schlängeln.
Geöffnet ist dieser „Bahnhof“ nur Montags bis Freitags, aber heute ist Sonntag… Keine Zugtafel, keine Info, nichts. Ein paar andere ratlos dreinschauende Reisende gesellen sich dazu, jeder sucht Schutz vor dem Wind an irgendeiner Ecke.

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Aber tatsächlich trifft der Zug pünktlich ein, wieder so gut wie leer. Aber lange wird die Fahrt nicht dauern, denn bereits nach der Abfahrt werden wir über einen defekten Scheibenwischermotor am Zug informiert, der in Kürze ausgetauscht werden soll. Und so bleibt der Zug auch bald wieder stehen, ein Monteur kommt mit einem Wagen, packt sein Köfferchen und eine Leiter aus und beginnt an der Lok zu schrauben..

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Kurz nachdem ich dieses Foto mache, muß ihm etwas zwischen die Gleise gefallen sein. Daraufhin kriechen drei Mann mit Taschenlampen unter der Lok auf dem Gleisschotter herum, um es wiederzufinden. Ich kann dann nicht weiter zuschauen, gehe dann wieder in den Wagon..
Die ersten Stunden ist es im Zug eiskalt wie gestern, aber dann erwischt irgendwer den richtigen Hebel: es wird warm, dann wärmer, dann unerträglich. Als der Schaffner dies dann bemerkt, öffnet er die Durchgangstüren zu den anderen Wagons. Jetzt wird die Temperatur zwar wieder erträglich, dafür zieht es wie d’Sau…

Bei Sonnenaufgang sind wir in diesen Zug gestiegen, bei Sonnenuntergang steigen wir wieder aus: in New York City, Penn Station. Fünf weitere Dylan-Shows warten!

Bob Dylan in Boston, Albany, Buffalo

Boston, Massachusetts
Boston University
Agganis Arena
November 16, 2017

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Albany, New York
Palace Theatre
November 17, 2017

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Buffalo, New York
Shea’s Buffalo Theatre
November 18, 2017

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Er läßt es so richtig krachen auf dieser Tour. Ich habe das Gefühl, daß er die häufigen langsamen, getragenen „Sinatras“ der letzten Zeit irgendwie kompensieren muß, denn so rockend und laut habe ich ihn eigentlich noch nicht erlebt. Es geht los mit „Things Have Changed“, danach „It Ain’t Me, Babe“ im neuen, interessanten Gewand – noch zum Warmspielen. Dann fetzen sie ein „Highway 61 Revisited“ herunter, dass die Ohrwaschl glühen. „Why Try To Change Me Now“ – ein erstes von den verbliebenen vier „Sinatras“ zum Luftholen. Wobei mir davon die Bostonversion besonders gut gefallen hat: da bellt er das „why“ ein paarmal so schön, daß es richtig zornig klingt. Dann rocken sie weiter, auch „Summer Days“ hat ein neues, toll sitzendes Kleid bekommen. Weiter mit „Melancholy Mood“. Auch „Honest With Me“ und „Tryin‘ To Get To Heaven“ sind neu arrangiert, wunderschöne Songs sind daraus geworden. „Once Upon A Time“ nimmt dann das Gas wieder heraus, bevor es bei „Pay In Blood“ wieder richtig scheppert. Danach folgt „Tangled Up In Blue“, ebenfalls neu bearbeitet. Und damit habe ich noch so meine Schwierigkeiten – aber nachdem unser Bob der Zeit (und mir) meist einiges voraus ist, bin ich voller Zuversicht daß es bei mir mit dieser neuen Version auch irgendwann mal ‚Klick‘ machen wird. „Soon After Midnight“, wunderschön. Aus „Early Roman Kings“ ist ein richtig guter abwechslungsreicher Song geworden – wenn ich nur daran denke, wie früher der Stu Kimball dazu ständig die  Maracas schütteln „durfte“… Selbst „Scarlet Town“ hat jetzt das Zeug zu einem Lieblingssong zu werden, so gut hat diesem Song die Überarbeitung getan… „Desolation Row“… dann für mich der Höhepunkt mit „Thunder On The Mountain“, kaum wiederzuerkennen. Bob hämmert in die Tasten, der Recile überschlägt sich schier am Schlagzeug, der Sexton hat nun auch sichtlich mehr Freiheiten und zeigt was in einer Gitarre drinstecken kann. Mit voller Leidenschaft gespielt, technisch auf allerhöchstem Niveau. Mit dem wunderschönen „Autumn Leaves“ wird 5 Gänge zurückgeschaltet, bevor es dann mit „Love Sick“ wieder zur Sache geht.
„Blowin'“ und „Mr. Jones“ gibt es dann noch als Zugabe.

Die Band mal in weiß/silbrigen, blauen oder dunkelgrauen Jackets, der Meister bisher stets im hellen Jacket mit dezentem Glitzer, schwarzes Shirt, schwarze Hose mit dem Seitenstreifen. Und wie schon länger gewohnt, ohne Hut in voller Wuschelhaarpracht. Und der Recile hat seine Kappe nun endlich gegen einen richtigen Hut getauscht (und sieht jetzt plötzlich erwachsen aus).

Wie üblich keine Mundharmonika, keine Gitarre (die jedoch stets bereit liegt), kein Wort vom Meister. Aber alleine seine Bewegungen, sein tänzelndes Schleichen (schleichendes Tänzeln, wie auch immer) sind unnachahmlich. Bob wäre auch als Pantomime ein Weltstar. Grandiose Shows!

2017 USA Fall Tour: Boston

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Nur kurz dauert der Blindflug durch den Nebel, dann begrüßt uns ein herrlicher Sonnenuntergang. Der Flieger – ein Airbus A350-900 mit über 300 Plätzen – ist halb leer und ich habe hinten rechts eine Dreierreihe für mich alleine. Und ich werde einen großen Teil der Flugzeit von über 8 Stunden verschlafen. Liegend, bequem auf 3 Kissen, nur zum Umdrehen mache ich alle Stunde mal kurz die Augen auf. Auch ansonsten ist es ein sehr angenehmer Flug, das Flugpersonal noch netter als sonst, und über den Service bei der Lufthansa braucht man eh nicht zu reden: ich bekomme ein indisches Essen angeboten und serviert, das irgendwie bestellt und nicht abgeholt wurde (anstelle von Pute oder Pasta sonst in der Economy),  Bier und Spirituosen gibts auch kostenlos, Wasser sowieso…

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Die Amerikaner haben ja erst vor kurzem die Sicherheitsmaßnahmen bei Direktflügen in die Staaten verschärft. In einer „Sonderkontrollzone“ am Abfluggate wird nochmals kontrolliert, eine Befragung durchgeführt. So war ich gespannt auf den Empfang in Boston und siehe da: keine halbe Stunde nach der Landung stand ich schon vor dem Flughafen. Mit dem Gepäck, und mit dem Einreisestempel im Paß!

Mit dem kostenlosen Shuttlebus gings zur Metrostation, dann mit einmal Umsteigen ins Hotel. „Charlieticket“ heißt die Fahrkarte hier, kostet $2.75. Rumpeln und bumpern tut sie, diese Metro, hat aber einen ganz eigenen Charme. Überhaupt ist Boston eine sehr sympatische Stadt, sehr viele alte Backsteinbauten, die Straßen sind voller Leben, sehr viele junge Leute, Radfahrer trotz der Kälte, keinen Fußgänger interessiert hier eine rote Ampel… und ein Geschäft, ein Lokal neben dem anderen.

Was ich hab, das hab ich. Deswegen gehe ich gleich am nächsten Tag shoppen. Dauert ein paar Stunden, ist aber erfolgreich. Hoffentlich gefällt es den Kinderlein 🙂

Irgendwann kommt dann eine Email: T. und T. sind wiedermal zusammen unterwegs, die beiden kündigen ihre Ankunft an. Die beiden haben die Tour in Philadelphia begonnen, sitzen gerade im Zug von Washington über New York nach Boston. Abends dann trinken wir zusammen ein paar Biere. Und sie sind sehr angetan von den bisherigen Shows! Das hört man natürlich gerne und ich bin froh, dass sie für mich morgen auch endlich losgeht, die 2017er Fall Tour vom Dylan…

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Tail-Kamera vom Airbus

 

NeverEndingTour: 2017 USA fall

 

 

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Bob Dylan NeverEndingTour US Fall 2017 ( boblinks.com )

Mein geplanter Trip: Nachdem ich auf meinen bisherigen USA-Reisen immer mit dem Auto unterwegs war (doch schon knapp 15.000 Kilometer… nein, nein – nicht nur Dylanmäßig! ), geht es diesmal mit der Eisenbahn – mit Amtrak – voran. Eigentlich wollte ich eine Teilstrecke auch mit einem dieser legendären Greyhound-Busse reisen, aber da passten die Fahrzeiten nicht so recht.

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Bob Dylan US-Fall-Tour: El Paso, Texas, 19.Okt.2016

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Und schon wieder erste Reihe 🙂 Allerdings Balkon ;(

Nach 2000 km wieder in El Paso! Ich war gegen halb fünf wieder dort und dann ging es gleich rechtzeitig los zur Show. Und diesmal gleich zu viert: die beiden Damen und ein gemeinsamer Freund von ihnen waren mit von der Partie 🙂
Eine wunderschöner Bau, dieses Abraham Chavez Theatre.  Schön übersichtlich, gerade mal 2500 Plätze. Und es ist ein hohes Gebäude! Und der Balkon ist oben. Ganz oben! Die gleiche Setlist wie gestern in Albuquerque, eine gute solide Show!

(das ist der erste Beitrag, den ich am Handtelefon tippsle: meinem kleinen Komputter tut offensichtlich die Hitze hier nicht gut, keinen Muckser mehr macht das Ding. Deshalb sind auch keine Bilder von der Kamera zu überspielen, werden dann nachgereicht.. )

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Bob Dylan US-Fall-Tour: Albuquerque, New Mexico, 18.Okt.2016

Der Mani sitzt erste Reihe! Wie das ganze zuging, ist mir noch nicht ganz klar… als ich mein Ticket vorzeigte, meinte das Mädchen ich dürfe heute im „pit“ Platz nehmen… ganz vorne, da unten, in der ersten Reihe, der vierte Platz dann von rechts… dort unten standen vor der Bühne fünf Stuhlreihen aufgereiht aus lauter Einzelstühlen… unten angekommen habe ich dann nochmals nachgefragt, ob das alles auch seine Richtigkeit hätte. Denn: ich hatte ja nur ein Ticket der billigsten Kategorie in der Hand. Genau für 56,50 US$. Und die Preise für die „guten“ Plätze waren ganz andere… Da muss ich an die Japan-Tour vom Frühjahr denken… auch seinerzeit wurde ich ein paarmal „upgegradet“, aber nie so heftig! Und: diese Show war ausverkauft (2300).

Der Meister war überaus gut aufgelegt. Spätestens nach jedem Song – als die Bühne dunkel wurd – zeigte er ein verschmitztes Lachen/Lächeln und grinste mit seinen Kollegen um die Wette. Selbe Setlist wie in Phoenix, jedoch einen zusätzlicher Song („All Or Nothing At All“ hat er vor „Wasted Years“ eingebaut. Damit sind es schon wieder 3 Sinatras. Er spielte übrigens wieder die ganze Show ohne Hut, den setzte er erst nachher auf.

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Bob Dylan US-Fall-Tour: Phoenix, AZ, 16.Okt.2016

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Hier Downtown Phoenix, AZ. Alles recht weitläufig hier, breite Strassen, alles schön rechtwinkelig, ein paar Läden und Lokale habe ich auch gesichtet (alles geschlossen). Wäre hier heute keine Dylan-Show angesagt, hätte ich sofort den Blinker gesetzt und wäre wieder durchgestartet.

Wenn das Comercia Theatre die angegebenen 5000 Plätze hat, dann waren ca. 3000 Leute bei der Show. Der linke und rechte Block vor der Bühne war komplett leer, die Balkone waren gesperrt. Aber so saß das Publikum schön zusammen. Und ich habe auch keinen gesehen, der wie bei der US-Summer-Tour vorzeitig ging.

Kurz nach 8 legten sie los. Dylan diesmal im hellen Anzug und Wuschelkopf, also ohne Hut. Den setzte er erst zur Verbeugung nach der Show auf. Kein Wort von ihm, wie zur Zeit üblich.

Los gings mit „Things Have Changed“. Mir schwante übles… sollte er wirklich wieder zur „Setlist“ zurückkehren? Aber er hatte Erbarmen: auf „Don’t Think Twice, It’s All Right“ folgte ein fulminantes „HWY 61“, knallhart auf den Punkt gebracht. Ganz konnte er die Sinatra-Dinger doch nicht lassen, 2 davon gabs auch heute. Aber auch „It`s All Over Now, Baby Blue“, „Make You Feel My Love“, „Desolation Row“…

Ein Klasse Konzert. Phoenix ist also doch eine Reise wert!

 

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Die „Weiße Taube in der Wüste“ und mein erster Kolibri

15.Oktober 2016
Dieser Tag ist schnell erzählt: El Paso nach Tucson. 7 Stunden durch die Wüste. Immer wieder Schilder, die vor Staub/Sandstürmen warnen. Eine Tankfüllung verbraucht. 3,5 Liter Wasser verbraucht (ich, nicht der Wagen). 4 Pinkelpausen. Wolkenloser Himmel, glühende Sonne, heiß.

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Mission San Xavier, die „Weiße Taube in der Wüste“:

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Arizona Sonora Desert Museum und Saguaro Nationalpark:

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Mein erster Kolibri in der freien Natur:

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„If You Ever Go To Houston“

14.Oktober 2016
Wenn ich etwas an Dylan schätze, dann ist es auch sein Genie, für nur jede erdenkliche Lebenssitiuation einen passenden Text geschrieben zu haben… das begleitet mich seit meiner Jugendzeit und in Houston mußte ich wieder daran denken, mit einem fast resigniertem Kopfschütteln:

„If You Ever Go To Houston
Better Walk Right
Keep Your Hands In Your Pockets
And Your Gun-Belt Tight“
(veröffentlich 2009 auf „Together Through Life“ by Bob Dylan)

Der Wecker ging um 4Uhr30. Am Flughafen München dann die erste Komplikation: in den Staaten waren die Server von United Airlines ausgefallen. Kein Einchecken war möglich und anstelle der geplanten gemütlichen Brotzeit standen wir geschlagene 2 Stunden am Check-In Schalter und warteten. Als das System endlich wieder lief, war bereits Boarding angesagt und wir waren auch schon auf dem knapp 11,5 Stunden langen Flug nach Houston Texas. Und wir kamen auch pünktlich dort an. Und die gut über 3 Stunden bis zum Weiterflug nach El Paso würden wir schon so angenehm wie möglich verbringen: erstmal eine rauchen, bisschen Füsse vertreten an der frischen Luft, ein Bierchen dann vielleicht.

Dachten wir. Falsch gedacht. Aber der Dylan hatte uns schließlich gewarnt. Also selber schuld. Wir standen die 3 Stunden. In immer neuen Warteschlangen (meist auch in den falschen, nebenan gings immer rascher voran). Wir scannten an irgendwelchen Automaten unsere Pässe und Fingerprints und machten Fotos, wurden wieder fotografiert und dann auch noch unsere Daumen gescannt, wir beantworteten Fragen und füllten Formulare aus, die anschliessend keinen interessierten… so verging Stunde um Stunde. Beim Security-Check erwischte es mich dann alleine, gleich zweimal innerhalb einer halben Stunde wurde jedes Detail meiner Oberfläche abgetastet – auch im Genitalbereich. Schön diskret in einem Kämmerchen, ein Kollege stand dabei mit einem Elektroschocker – sollte ich mich beklagen.

Letztendlich war dann doch noch pünktlich Boarding für die letzten knapp 2 Stunden in der Luft auf dem Flug nach El Paso. Dort wurden wir überaus freudig empfangen, für meine Begleiterinnen war es wie heimkehren, für mich das Kennenlernen überaus gastfreundlicher, sympatischer und offener Menschen. Danke.

Es war eine Long Journey, ein langer Tag. Ich habe es mal kurz überschlagen, genau will ich es gar nicht wissen: ca. 25 Stunden auf den Beinen bzw. Hintern.

Am nächsten Morgen dann zum Auto abholen wieder kurz raus zum Airport. Es wird wieder ein Hyundai wie auf der US-Summer-Tour, diesmal allerdings in Dunkelblau. Und schon bin ich unterwegs auf der Interstate 10 Richtung Westen. In 2 Tagen erwartet mich in Phoenix die erste Show des frischgebackenen Nobelpreisträgers. Ich freue mich unbandig!

Nobelpreisträger 2016 BOB DYLAN

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… ich bin ja gerade am Packen für den Phoenix-Albuquerque-El Paso-Trip. Das können ja interessante Shows werden – ich meine, Dylan-Shows habe ich ja schon einige miterlebt, aber die Show eines Nobelpreisträgers..hoho!! Schaun mer mal, dann hörn ma scho 😉