Von Auckland nach Christchurch habe ich einen frühen Flug gebucht. Mit Air New Zealand, Abflug 10Uhr. Bei knappen 2 Stunden Flugdauer wäre ich dann um die Mittagszeit in Christchurch und hätte dort fast einen ganzen Tag zur Verfügung. So ist zumindest der Plan. Also Wecker stellen und zeitig aufstehen, den restlichen Krempel noch packen, auschecken, mit dem Skybus zum Flughafen, kurz nach acht bin ich dort. Einchecken und das Gepäck aufgeben, warten, zum Gate, noch 10 Minuten zum Boarding. Dann allerdings die Durchsage: Alle Flüge nach Christchurch sind auf unbestimmte Zeit gestrichen, dort herrscht Nebel. Schließlich bekomme ich einen Flugtermin für 17 Uhr, also 7 Stunden später als geplant. Und wieder verbringe ich einen ganzen Tag auf einem Flughafen, wie zuletzt in Adelaide, als mein Jetstar-Flug nach Melbourne ersatzlos und ohne Begründung gestrichen wurde.
Es ist weit nach 20Uhr und stockfinster, als ich schließlich in Christchurch im Hotel einchecke. Hungrig, durstig, müde. Ein Thailaden ist um die Ecke. Ein grünes Curry und zwei Bier bringen die Sache wieder ins Lot.
…eine lange Einleitung, ich weiß. Aber ich habe mich auch noch nie so schwer getan, einen Beitrag zu schreiben. Und nach mittlerweile fast 3 Wochen hat sich auch wenig daran geändert. Dieses Christchurch hat mich erschüttert. Und gleichzeitig begeistert. Ich kann nicht daran zurückdenken, ohne Gänsehaut, gleichzeitig dazu lächeln, ungläubig den Kopf zu schütteln.
Also Christchurch: Brache schotterbedeckte Flächen überall, die Innenstadt ist noch an vielen Stellen leer, überall sieht man bunte Bauzäune. Es gibt ganze Straßenzüge mit nur noch vereinzelten Häusern, meist Neubauten, dazu abgestützte Fassaden alter Bauten, aber nur die Fassaden, dahinter nichts, nur Gerüste stützen sie ab. Unvorstellbar, wie es hier nach dem Beben ausgesehen haben muß.
Aber diese Stadt lebt, und wie! Man kann eine positive Stimmung geradezu greifen! Und Christchurch ist bunt! Überall Graffiti, großflächig über mehrere Stockwerke an Häuserwänden, wo ursprünglich ein Nachbarhaus angrenzte. An den vielen Bauzäunen, überall eigentlich. Viele Leute sind unterwegs auf den Straßen, aber keine hängende Köpfe… freundlich, höflich, zuvorkommend, viele grüssen einen auf der Straße mit einem kurzen Kopfnicken, lächelnd, das ist das Christchurch, das mir noch immer Schauer über den Rücken jagt.
Apropos Schauer über den Rücken jagen: ich habe jetzt das Tape der Christchurch-Show sicher 10x angehört, manche Songs davon vielfach öfter. War diese Tour schon voll mit Höhepunkten (das hört sich jetzt seltsam an bei Dylan Shows – ist doch jede Show ein Höhepunkt, hehe!) dieses Christchurch war schlichtweg grandios. Eine einzigartige langsame Version von „Like a Rolling Stone“, wie nie vorher so gehört. Ein schwerer, getragener Blues „It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry“. Aus der anfänglichen „Peter Gunn“-Version von „Gotta Serve Somebody“ ist während der Tour eine „Boogie Woogie“ Version geworden… dieser Song kommt ja auch noch mit vollständig neuen Lyrics daher. Steter Wandel auch bei anderen Songs …und und… eigentlich müsste man alle 20 Songs hier aufzählen. Eine grandiose Show eben.
Wie schon in Auckland ist hier in Christchurch plakatiert. Äusserst selten seit vielen Jahren! Jaja, wir sind eben bei den Kiwis.
Noch eine nette Begebenheit die zeigt, von welchem Schlage diese Christchurcher sind: als meine beiden Freunde (ich sage jetzt nicht welche) kurz vor Showtime noch ohne Tickets vor der Halle stehen, werden sie von einer der Bediensteten hineingebeten, sie könnten sich auf zwei der freien Plätze setzen. Und sollten die Leute – denen die Plätze gehören – doch noch kommen, müssten sie sich allerdings neue freie Plätze suchen. Es waren 2 Plätze frei, Parkett 6. Reihe, die ganze Show über…
Der Pulk der Stammgäste bei den Shows ist geschrumpft. Ich sehe vor der Show noch die L. aus Frankreich, sie hat sich heute tatsächlich ein eigenes Ticket geleistet. Ich treffe den I. aus England wieder, den ich vor 3 Wochen nach der Taiwan-Show kennen lernte (er hat Verwandtschaft hier in NZ und ist für die beiden Konzerte hier nochmal eingeflogen), auch den J. aus den Staaten habe ich auf dem Airport getroffen. Die M. ist noch dabei, natürlich auch der C. und die S.
Nach der Show ein schnelles Bier in einem Pub, ich muß meinen Bus zurück in die City erreichen. Wir strahlen uns ob dieser Show alle an. C. verstaut sorgfältig das allseits bekannte Schild, es soll schließlich auch zur nächsten Tour wieder wertvolle Dienste leisten. Es werden zwei Bier daraus, mein Bus ist dann auch der letzte der heute noch fährt…
Im Land der Kiwi will ich unbedingt auch Kiwi sehen! Ich erzähle C. und S. von meinem Vorhaben und beide sind sofort dabei. Wir treffen uns also am nächsten Tag am Bus-Interchange. Es stellt sich heraus dass mittlerweile auch noch die M. mit von der Partie sein wird, zusammen machen wir uns dann auf die Fahrt zu einem Wildpark. Kiwis sind nachtaktiv. Knappe 2 Stunden stehen wir im Dunklen und sehen den Kiwis bei ihrem unermüdlichen Stochern mit ihren langen Schnäbeln zu. Faszinierende Tiere. Alle sind wir beeindruckt.
Am Tag meiner Abreise ist wieder Schmuddelwetter angesagt. Ständiger Nieselregen, kalt – und der Flieger geht erst um 18 Uhr. Also auschecken, das Gepäck im Hotel deponieren, und ab in ein Museum.
https://www.canterburymuseum.com/
Sonderausstellung „Wildlife Photographer Of The Year“
Zurück danach wieder im Regen, rein in den Thailaden den ich von meiner Ankunft her noch kenne, wieder ein Curry, diesmal zum Abschied, aber kein Bier.
Das Gepäck vom Hotel holen und zum Bus ziehen. Im Bus dann nasse Mütze absetzen, eine halbe Stunde zum Flughafen fahren. 3 Stunden vor Abflug bin ich dort. Einchecken, warten. Pünktlicher Abflug, 3 1/2 Stunden Flugdauer bis Sydney. Nach nicht ganz 2 Stunden Aufenthalt geht mit dem gleichen Flieger weiter nach Dubai. Über 14 Stunden dauert dann dieser Flug. Dubai, 3 Stunden Aufenthalt. Dann weiter nach München, Flugdauer nochmal 6 1/2 Stunden. Auf das Gepäck warten, über 1 Stunde lang (übrigens einsamer Rekord auf dieser 13 Flüge umfassenden Reise). Danach Busfahrt München – Donau, eine knappe Stunde. Dann auch noch Nahverkehr in der schönsten Stadt der Welt. Als ich letztendlich zuhause anklappere, habe ich jeden Durchblick vollständig verloren: ist es heute, morgen oder gar gestern? … früh oder abends? … und bin ich Manderl oder Weiberl? – ich kann es nicht sagen.
Neuseeland ist weit weg, sehr sehr weit. Aber jeden Meter dorthin wert.
Schon während diese Far East / Down Under -Tour lief, wurden neue Tourdaten bekannt. Mit einer US-Tour geht es weiter, schon in 2 Wochen!
10/4/18 | Phoenix, Arizona – Comerica Theatre | details | |||
10/5/18 | Tucson, Arizona – Tucson Music Hall | details | |||
10/7/18 | Albuquerque, New Mexico – Kiva Auditorium | details | |||
10/9/18 | Midland, Texas – Wagner Noël Performing Arts Center | details | |||
10/10/18 | Irving, Texas – The Pavilion at the Toyota Music Factory | details | |||
10/12/18 | Tulsa, Oklahoma – River Spirit Casino Resort | details | |||
10/13/18 | Thackerville, Oklahoma – WinStar World Casino and Resort | details | |||
10/14/18 | Sugar Land, Texas – Smart Financial Centre | details | |||
10/16/18 | Lafayette, Louisiana – Heymann Center | details | |||
10/17/18 | Mobile, Alabama – Mobile Saenger Theatre | details | |||
10/19/18 | St. Augustine, Florida – St. Augustine Amphitheatre | details | |||
10/20/18 | Clearwater, Florida – Ruth Eckerd Hall | details | |||
10/21/18 | Sarasota, Florida – Van Wezel Performing Arts Hall | details | |||
10/23/18 | Fort Myers, Florida – Barbara B. Mann Performing Arts Hall | details | |||
10/24/18 | Fort Lauderdale, Florida – Broward Center for the Performing Arts | details | |||
10/26/18 | Orlando, Florida – Dr. Phillips Center for the Performing Arts | details | |||
10/27/18 | Macon, Georgia – Macon City Auditorium | details | |||
10/28/18 | Chattanooga, Tennessee – Tivoli Theatre | details | |||
10/30/18 | Huntsville, Alabama – Von Braun Center | details | |||
10/31/18 | Knoxville, Tennessee – Tennessee Theatre | details | |||
11/2/18 | Asheville, North Carolina – Thomas Wolfe Auditorium | details | |||
11/3/18 | Durham, North Carolina – Durham Performing Arts Center | details | |||
11/4/18 | North Charleston, South Carolina – North Charleston Performing Arts Center | details | |||
11/6/18 | Savannah, Georgia – Johnny Mercer Theatre | details | |||
11/7/18 | Augusta, Georgia – William B. Bell Auditorium | details | |||
11/9/18 | Charlotte, North Carolina – Ovens Auditorium | details | |||
11/10/18 | Roanoke, Virginia – Berglund Performing Arts Theatre | details | |||
11/11/18 | Richmond, Kentucky – EKU Center for the Arts | details | |||
11/13/18 | Youngstown, Ohio – Covelli Centre | details | |||
11/14/18 | Rochester, New York – Auditorium Theatre | details | |||
11/15/18 | Utica, New York – Stanley Center For The Arts – Stanley Theatre | details | |||
11/17/18 | Atlantic City, New Jersey – Hard Rock Hotel and Casino – Etess Arena | details | |||
11/18/18 | Springfield, Massachusetts – Symphony Hall | details | |||
11/20/18 | Waterbury, Connecticut – Palace Theatre | details | |||
11/23/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
11/24/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
11/26/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
11/27/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
11/29/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
11/30/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
12/01/18 | New York, New York – Beacon Theatre | details | |||
12/03/18 | Philadelphia, Pennsylvania – The Met Philadelphia | details |
(by Bill Pagel http://www.boblinks.com/ )
Sieben Beacon-Shows in NYC, und vielleicht werden es ja noch mehr. Also, wer immer schon nach New York wollte, nichts wie hin… tagsüber Sightseeing und shoppen, abends dann Kultur im Beacon Theatre. Ich bin allerdings raus, vorerst.